Mit dem Frühling kommt auch der Reifenwechsel – zumindest für alle, die mit Winter- und Sommerreifen unterwegs sind. Viele orientieren sich an der bekannten Faustregel „von O bis O“ – also von Oktober bis Ostern. Doch wann genau ist der richtige Zeitpunkt? Und worauf sollte man beim Wechsel achten?
Hier sind die wichtigsten Punkte für einen sicheren Start in die warme Jahreszeit.
Der richtige Zeitpunkt: Gesetzlich nicht festgelegt, aber trotzdem wichtig
In Deutschland gibt es keine gesetzlich festgelegte Sommerreifenpflicht, aber eine situative Winterreifenpflicht. Wer bei winterlichen Verhältnissen mit Sommerreifen fährt, riskiert Bußgelder und Punkte – das gilt aber umgekehrt nicht.
Trotzdem: Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und die Temperaturen stabil über 7 °C liegen, sind Sommerreifen nicht nur erlaubt, sondern auch sicherer – dank besserer Haftung, kürzerem Bremsweg und geringerem Verschleiß.
Profiltiefe, Alter & Luftdruck: Die Basics vor dem Aufziehen
Bevor die Reifen montiert werden, sollten folgende Punkte geprüft werden:
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Profiltiefe: Gesetzlich sind 1,6 mm vorgeschrieben – empfohlen sind mindestens 3 mm
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Alter: Gummi altert – Reifen, die älter als 8 Jahre sind, sollten ersetzt werden (DOT-Prüfung)
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Luftdruck: Immer nach der Montage anpassen, idealerweise laut Herstellerangaben
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Beschädigungen: Risse, Beulen oder eingefahrene Gegenstände → sofort prüfen lassen
Wer diese Punkte nicht selbst beurteilen kann, sollte den Wechsel in der Werkstatt durchführen lassen.
🔧 Selbst montieren oder wechseln lassen?
Einige Autofahrer wechseln ihre Räder selbst – mit Wagenheber, Drehmomentschlüssel und etwas Erfahrung ist das grundsätzlich möglich. Wer allerdings keine Erfahrung oder die nötige Ausrüstung hat, sollte auf Nummer sicher gehen und den Wechsel in einer Fachwerkstatt durchführen lassen.
Vorteil: Dort werden die Reifen auch ausgewuchtet, was Vibrationen vermeidet und den Verschleiß reduziert.
Sonderfall Felgen & ABE – welche Unterlagen wichtig sind
Wer besondere Felgen montiert hat – etwa Leichtmetallräder oder sportliche Designs – sollte prüfen, ob dafür eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) oder ein Teilegutachten vorliegt. In manchen Fällen müssen diese auch in die Fahrzeugpapiere eingetragen sein.
Daher gilt: Bei Zubehörteilen immer die Papiere mitführen oder digital griffbereit haben. Bei Unsicherheiten hilft ein kurzer Blick in die Zulassungsbescheinigung Teil I oder ein Anruf bei der Prüfstelle.
✅ Fazit: Reifen wechseln ist Routine – aber keine Nebensache
Sommerreifen sorgen für Sicherheit, Fahrkomfort und sparen sogar Kraftstoff – wenn sie richtig montiert und gewartet werden. Der Wechsel ist die perfekte Gelegenheit, das Fahrzeug auch sonst einem kleinen Check zu unterziehen.
Und: Wer die passenden Unterlagen gleich zur Hand hat, spart sich Rückfragen – egal ob bei Kontrolle oder Werkstatt.

Stefan Müller-GohrRZ Zulassungsdienst – zuständig für alles, was sonst keiner machen will.Vom ersten HTML-Schnipsel auf der Homepage bis zur letzten Fußnote im Blog: Wenn’s irgendwo brummt, piept oder klemmt, war ich wahrscheinlich dabei – oder bin gerade dabei, es zu reparieren.Ich mag klare Strukturen, kurze Wege und ehrliche Antworten. Deshalb gibt’s hier nicht nur Formulare, sondern auch mal einen Seitenhieb auf den Amtsschimmel, Tipps aus dem Alltag – und die eine oder andere Geschichte aus dem echten Leben. Wenn ich gerade nicht an der Seite schraube oder Artikel schreibe, beantworte ich E-Mails, telefoniere mit Zulassungsstellen oder trinke (sehr starken) Kaffee.